Taktische
Analyse
Der Trip war für die Bayern im Vorfeld schon brisant. Ein aufstrebender
Gegner gegenüber der bereits letzten ordentlichen Saison ohne typische
Angst und Respekt gegenüber Namen.
Flick in der gleichen taktischen Bauweise wie gegen Werder oder
Stuttgart. In einem 4-2-3-1 (4-1-4-1) bei Spieleröffnung bewegte er das
Team offensiv schnell zu einem 2-1-6-1.
Coman und Gnbaty aussen. Goretzka und Musila sollten im Mittelfeld
Stabilität generieren. Davies wieder da, sollte die 4er-Kette
vervollständigen (Boateng, Alaba, Pavard)
Die SÖ wurde grundsätzlich über die linke Aussenbahn geleitet, lange
Bälle als Alternative für die Offensive Aussen. In der Angriffszone gab
es kein strategisches Konzept.
Offensive
Es war die wohl schwierigste Offensivaufgabe für den FCB seit Gedenken.
Union Berlin entpuppte sich hier als Zerstörer, der sich durch
Motivation und Konzentration nicht nur aus der Ruhe bringen ließ,
sondern auch das Pressing gegenüber sonst in dieser Saison enorm
steigerte und jeden Pass versuchte, zu antizipieren.
Offensiv gelang den Bayern gar nichts mehr. Nicht mal flanken gelangen
fast mehr als eine Stunde lang, wobei diese erneut wieder eine
furchterregende Quote brachten (25/4+). Verantwortlich hierfür war die
diagonale 3er-Kette, die sich aus 1 AV und 2 nachrückenden Spielern aus
dem Mittelfeld ergab. Immer wieder wurde z.B. Coman zugestellt, der
lediglich nur beim 1:1 durchkam. Flanken wurden ebenfalls durch diese
taktische Maßnahme klar verhindert. Lange Bälle hätten wirken können,
aber Alaba und Boateng versuchten, den Ball zentral flach zu spielen.
Das war eher gefährlich aufgrund der konzentrierten Angehensweise der
Unioner.
Der 1st-Pass für eine Kombination oder einen offensiven Spielzug wird grundsätzlich von Union verhindert durch starkes diszipliniertes Stellungsspiel
Zufallsprodukte ergeben sich aus einer quasi einfachen
"Blind-nach-vorn"-Taktik.
Erneut wenig TOP-Chancen, mit 5 zwar wieder etwas mehr als zuletzt die
Spiele, aber 20% Effektivität ist weit unter dem erfolgreichen alten
Schnitt des Jahres.
Defensive
Bereits nach 52 Sekunden gestaltete sich das Problem "Hohes offenes
Stellungsspiel" gegenüber dem Zuschauer. Weitere Beispiele der
instabilen Verbindung Mittelfeld/4er-Kette wurden fortgesetzt. Das 1:1
erneut sehr schmeichelhaft für den deutschen Rekordmeister.
Stabilität
Die Werte sind an sich interessantr anzuschauen, da es ja offiziell so
heißt, das das Team auf dem Zahnfleisch geht. Beeindruckend daher die
doch so starke Leistung in der DEF von Goretzka, zwar nicht immer
ballorientiertes Verhalten, dennoch kämpfte er um den Ball. Alle anderen
Spieler versuchten ebenfalls, die Unioner nicht an Neuer heranzulassen.
Mit fast 117 km (Union 122) liefen die Bayern-Spieler erheblich mehr als
bei vielen anderen Matches. Oft erreichte man nicht mal die
115-km-Marke. Anscheinend ist noch genug Power in den Knochen, denn die
gesteigerten Werte der Zweikampfanzahl zeigen dies doch deutlich an.