Offense
Ancelotti ließ lediglich Ribery und Alaba (die oft gegen 3 bzw. 4
Leverkusener antreten mussten) linksaussen offensiv laufen. (Alaba
sofort offensiver, wenn Ribery den Ball annimmt und offensiv aktiv wird)
Auf der rechten Seite blieb Lahm-Nachfolger Joshua Kimmich zunächst eher
defensiv. Insgesamt lieferte er nur 21 offensive Aktionen (u.a. 1
Flanke). Vidal
sicherte die LV-Position/Alaba situativ ab, was aber gut klappte.
Auffällig die wenigen und auch nicht optimalen Bälle, die Müller und
Lewandowski annehmen konnten. Müller mit nur einem Torschuss, nicht ein
einziger Ballkontakt in HZ1 bis zu seiner Auswechselung in der
61.Minute.
Auch negativer Zwischenstand bis zur 40.Minute: Der FCB bekommt bis dato
kein offensives schnelles solides Kurzpassspiel Richtung Leverkusen-Tor
zustande.
Defense
Der Bereich der Spieleröffnung, es war sehr dürftig, was die offensive
Ausrichtung und Übergang in einen guten Angriff angeht. Hummels oder
Süle nach aussen, Rudy ggf. nach aussen oder ab und zu ins Halbfeld zu
Tolisso, danach wurde zurückgespielt, weil Leverkusen sehr eng
gestaffelt (4-4-2, in der 2.HZ 3-5-2) im Mittelfeld wartete, und ggf.
das Pressing situativ anglich.
Große Unsicherheit zu sehen, gerade in der Spieleröffnung, bei Mats
Hummels. 3 größere Fehlpässe, das Stellungsspiel oft ungenau. Das
Leistungsniveau aus der Saisonvorbereitung hat er anscheinend zumindest
bis ins 1.Ligaspiel mit übernommen.
Kleine Fehler
Selbst Einwürfe waren oft nicht clever. Beispiel: Alaba wirft zu Ribery,
obwohl dieser schon vorher "gepresst" wird. Süle stand in der Situation
idealer.
Angriffspressing der Bayern zu harmlos, allerdings kritisierte
Lewandowski die stressige Asienreise und stimmte seinen Coach zu: "In
der Vorbereitung hatten wir keine Zeit für Training. Es gab Reisen,
viele Freundschaftsspiele. Das hilft nie."
Ancelotti dazu: "Wenn du nicht bei 100 Prozent bist, kannst du nicht
pressen, nicht verteidigen, wie du willst."
Bei Angriff Leverkusen, besonders zu bemerken in der 2.HZ, "begleitete"
die komplette Defensive bis auf Lewandowski, Ribery und Müller die
angreifenden Gäste in die eigene Hälfte, anstatt öfters gegen den Ball
zu gehen. Wenn es denn mal so war, ließ sich Süle rauslocken, allerdings
wurde seine Position nicht umgehends abgesichert, sodass Raum war für
eine Möglichkeit eines fortlaufenden Angriffs seitens Leverkusen.
Statistische Daten
Mit 472 Pässen ein Negativrekord seit dem 09.Mai 2015 gegen den FC
Augsburg (359). Zudem nur ein Ballbesitz von gerade mal etwa 51%. Auch darf
man nicht vergessen, das alle 3 Tore keine echten Feldtore waren, sondern
aus Freistoss, Ecke, Elfmeter entstanden sind.
Stark dagegen, auch beim Gegner, die Passquote von 88%. Allerdings punktete
der Gast bei der Offensiv-Passquote in der Angriffszone. Die lag gegenüber
den 57% des FCB bei recht hohen 83%.
Bei den finalen Pässen in die Box lieferte der FCB eine ganz schlechte Zahl
mit 7 Pässen, wobei zwar 5 ankamen, aber die Qualität für eine hochwertige
Verwertung nicht gegeben war.
Fazit
Natürlich war es das erste Bundesligasspiel, es werden viele wichtige
Spieler zurückkehren wie Thiago, Boateng. Etwas dauern wird es bei James und
Bernat. Robben war bereits wieder kurz im Einsatz. Etwas mehr "Einspielen",
dann kann man durchaus davon ausgehen, das einige Werte wieder wesentlich
besser ausschauen.