Das war
schon ein kleiner Schock. 1:4, 3x ausgekontert, ständig pressender Gegner,
keine Ideen zum einem kreativen Angriff. Diese Analyse zeigt erneut die
Problematik "Hohes Stellungsspiel der IV, zu offensive Aussen, hohe
Distanzen von IV und Mittelfeldspieler".
Alaba als "Halbfeld-Schienenspieler", beteiligt einmal an der Spieleröffnung
auf Höhe der 6er-Position, sekundenspäter dann als heransprintender
Box-Spieler auf der "falschen 9".
Bernat, wie immer offensiv denkend, aber zu weit vorn oft positioniert.
Probleme beim defensiven Umschaltspiel, oft spät und langsam. Mehr
Positionsverschiebung ins Halbfeld, wenn die Aktionsräume auf der anderen
Seite stattfinden, wäre hier angebracht, ansonsten sind die Distanzen zu den
6ern und IVs einfach zu hoch. Oft musste die LV-Position schnell durch u.a.
Dante abgesichert werden.
Viel Hektik im Spiel.
Problem "Ballannahme". Besonders sah man dies bei Lewandowski, der fast
jeden Ball an Naldo verlor, da Lewandowski nicht den Ball kurz entgegenlief,
sondern durch stehenbleiben eine statische Angriffsfläche anbot. Gilt für
alle offensiven Spieler. Wolfsburg 90 Minuten lang mit motiviertem Pressing.
Einige Schalter nicht betätigt
Einige Spieler wie z.B. Schweinsteiger (zu weit weg von Alonso bei
Ballverlust) schalteten nicht richtig von Offensiv auf Defensiv. Auch ein
Robben arbeitete nicht wie in der Hinrunde gut zu sehen, mit nach hinten. Es
entstand quasi immer ein 3-0-6-1.
Boateng,
Dante und Alonso, dann leerer Raum, dann die restlichen 7 Feldspieler, die
sich nur auf Angriff fixierten, und unglaublich sehr starken
Defensiv-Wolfsburgern entgegentreten mussten.
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Die Handlungsfähigkeit war in diesem Spiel ein kollektives Problem, bis auf
Dante, der nach dieser Analyse weder Schuld war an den Gegentoren noch
irgendeinen entscheidenen Fehler erzeugte. Durch seine pressende
Rausrück-Variante (wie auch vor dem 0:1 völlig korrekt) zerstörte er viele
Angriffsversuche und einige Konteransätze der Wolfsburger. 95% Passquote,
75% Zweikampfquote, kopfballstark erneut ( 6 von 7 Duellen gewonnen, stark
in der Antizipation, Ballverlustquote von nur 5%, Top.
Kein Raum, kein Tempo
Keine Räume wurden erschlossen, und wenn, bot sich kein Spieler schnell und
direkt an für ein Anspiel. Im Grunde nicht neu, diese Aufälligkeit.
Spieltempo und bayerisches "Tiki Taka" aus der letzten Saison nicht
vorhanden, damit einfach für stark pressenden Wölfe.
Gegentore
Interessant ist in unserer Einzelbild-Analyse, das Boateng beim 0:1 und 0:3
einen Rückfall in alte Zeiten erlitt. Beim 0:1 nicht richtig entschieden und
Dante schneller (Alonso hätte ebenso dort helfen können) abgesichert, beim
0:3 klebt Boateng zunächst an De Bruyne, bei dessen Sprintstart bleibt
Boateng stehen und beobachtet, wie der Ball zu Arnold kommt und den Ball in
den Passweg schiebt zu De Bruyne. Dieser Passweg hätte Boateng zumachen
können, wäre er sofort mit De Bruyne mitgestartet, was seine Aufgabe gewesen
wäre.
Fazit:
Das Problem der Bayern nach wie vor das kollektive Umschaltspiel,
Absicherungs-Thematik bei Dante-Aktionen weiterhin nicht konstant sicher,
Spieltempo mittlerweile sehr gering gegenüber der Kroos-Ära. Ein Gaudino
wäre vielleicht sogar besser gewesen als ein 90-Minuten lang schwacher
Alonso.
Auch Pep Guardiola muss sich nun Kritik gefallen lassen, da er nicht nur
spät, sondern auch taktisch nicht korrekt handelte. Ein sehr defensiver Rode
wäre besser gewesen, aber auch zu offensiv. Daher fast immer eine
3-3-Situation (siehe Screenshot)
,
3 offensive Wölfe, 3 defensive Bayern. Risiko total, das krasse Ergebnis: 3
Kontergegentore, die alle nicht schwer zu vermeiden gewesen wären.
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