Matchanalyse - Gladbach : FCB 0:0
Der Klassiker mal
wieder als "Spitzenspiel". Vor 54010 Zuschauern erlebten diese eine rasante
abwechslungsreiche
Partie. Und es ähnelte sehr stark dem ersten 0:0 der Bayern...nämlich in
Hamburg (Mittwoch Pokalgegner).
Auswärts verloren die Bayern von 12 schon 6 Punkte. Durch eben die
Spielweisen "Mauertaktik, ständiges Verschieben, Kompaktheit und den Blick
bei Ballverlust in die Tiefe. Bayern im Gegensatz zum HSV-0:0 die Taktik:
Flanken, Flanken, Flanken.
Gegner kompakt
Gladbach mit 4er-Kette, ein flaches 4-4-2 bei Abwartung der bayerischen
Spieleröffnung. Schlossen gut die Passwege durch situatives Verschieben der
Tiefenstaffelung.
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Die ersten 30 Minuten: Flanken, hauptsächlich über rechts. Viele
Seitenwechsel, besonders auf Rafinha, der immer wieder sehr viel Raum und
Zeit für Flanken bekam. Das Ergebnis nach 90 Minuten: Inklusive Ecken gab es
39 Flankensituationen, nur viermal landete der Ball mal bei einem
Bayern-Akteur. Andere Bilanz nach 30 Minuten: Beide Teams nicht mit
einer richtigen klaren Torchance.
Problem: Offensive
Passgenauigkeit
Mario Götze hatte wie sonst auch gegen vorher defensiv kompakt
auftretende Teams ordentlich Probleme. Lahm am Anfang öfters mit der neuen
Idee, in die Box zu sprinten, um einen Schnittstellenpass u.a. zu erhaschen.
Offensive Passqualität, Übersicht und auch das Passtempo insgesamt beim
Rekordmeister nicht wesentlich hoch einzustufen. Oft auch falsche
Entscheidungen der Passrichtung. Der FCB hatte mit einer Passquote in ihrer
Angriffszone von 61 Pässen nur 51% positiv !!!
Pressing
pur
Gladbach presste erst, wenn der Ball in die eigene Hälfte gespielt
wurde. Anlaufen oder Pressen (Grafiken), wurde der Ball nicht erobert oder
ins Aus befördert, wurde sofort in eine 4-4-2-Tiefenstaffelung sich
zurückgezogen.
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Durch das viele
Verschieben lief Gladbach beachtliche 119 km. Auch Bayern musste sich
permanent bewegen, 117 km. Das waren 9 km mehr als noch gegen Werder.
Allerdings waren Laufwege und Raumanbietung von weniger Qualität geprägt.
Konter Gladbach
Gladbach wurde in Halbzeit 2 noch energischer, ging jetzt noch direkter auf
den bayerischen Ballführenden und suchten nun den direkten Weg nach vorn mit
Blick in die Tiefe. Allerdings war auch defensive Stellungsspiel und
Verhalten des FCB mangelhaft.
Beispiel aus der 52.Minute:
Letzlich war es Manuel Neuer, der das sogar nach 90 Minuten schmeichelhafte 0:0 rettete.
WENN-DANN-SCHEMA
Seitenwechsel, die
Taktik zusammen mit dem Raum für Rafinha war anfangs die richtige Idee. Nur
wurde sie eben nicht kontinuierlich und zu langsam durchgeführt. In
Verbindung mit den nicht immer präzisen Flanken und konzentrierter
Strafraumverteidigung der Gladbacher ging diese taktische Idee immer mehr
unter. So blieb am Ende für die Bayern nur das Zentrum und der Versuch,
Gladbach komplett an den Strafraum zu binden und das Konter-Risiko permanent
zu erhöhen, was sich dann auch fast negativ rentiert hätte.
Fazit
Es war in der Tat wieder ein Beispiel dafür, das es eine Notwendigkeit ist,
parallel Spieltempo, Spielintelligenz und Konzentration unglaublich
hochzuhalten, was das Angriffsspiel angeht. Durch sehr viele nicht optimale
Pässe wurde das Risiko ständig erhöht, eine Niederlage zu kassieren.
Guardiola wird dies überhaupt nicht geschmeckt haben, das man wenigstens
einen Punkt auswärts holte.
Interessant: Shaqiri wieder erst nach 83 Minuten eingewechselt. Stattdessen
setzte Guardiola Ribery auf rechts und blieb
beim starken Bernat, der natürlich auch defensiv stark spielte. Ob es
Shaqiri geschmeckt hat, ist eher erneut unwahrscheinlich.
Die Detailnoten der Analyse folgen wie immer 24 Stunden später