Matchanalyse - 1.FC Köln - FCB 0:2 (0:1)
Köln gegen Bayern,
ein emotionaler Klassiker. Ein Ligarekord, 50.Liga-Sieg für Guardiola, über
1000 Ballkontakte und jede Menge erneut vergebener Chancen, zudem eine
3er-Kette mit nur noch einem echten Innenverteidiger.
Das Problem "Innenverteidigung" kreist weiterhin um den Kopf von Guardiola.
Adduktorenprobleme bei Boateng, der dennoch Anfangs auflief und später von
Dante ersetzt wurde, der zudem auch eine kurze Pause bekam, da am Dienstag
erneut gespielt wird. Guardiola rotiert viel, um viel Zeit zu überbrücken,
bis endlich nach und nach die Verletzten wieder zur Verfügung stehen.
Real90-Formation des FCB
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Alaba (136 Pässe) und Bernat (11,5 km) wechselten sich quasi gemeinsam ab in
der 3er-Kette, mit Boateng und Rafinha (kippt dann auch ab als RV, mit
offensiver Ausrichtung), der diese Position bereits gegen Paderborn besetzte
und ordentlich interpretieren konnte.
Xabi
Alonso (204 Ballkontakte) organisierte mit diesmal
wesentlich mehr Seitenwechsel und Halbfeld-Spiel-Verlagerungen (siehe
Grafik)
die Partie, zudem wieder
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abkippender 6er bei Spieleröffnung. Bei Angriff griff Alaba wie auch Bernat
offensiv mit ins Spiel ein.
Köln in abwartender 4-5-1-Formation, kein Mittelfeldpressing. Dafür
wird nachgesetzt
von den offensiven FCB-Spielern, versuchen offensiv wenn möglich sofort den
Ball wieder zu erobern, zu stören, zu pressen.
1 6er, 1 IV, aber alle anderen leidenschaftlich in Zweikampf und Tackling
und Stellungsspiel. Daher erhöhten die Bayern den Ballbesitz auf
durchschnittlich 72%.
WENN-DANN-SCHEMA
Das Spiel wurde bei Spieleröffnung enorm in die Breite gezogen, so wurden
die Abstände auch bei Köln unter ihren eigenen Spielern etwas größer, da
sich bei schneller Spielverlagerung der Bayern sofort auf Aussen Räume
aufgetan hätten. (siehe unten Taktische Offensiv-Idee)
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Einziges
Problem: Die Zwischenräume wurden zwischen den Kölnern diesmal weniger
genutzt als noch gegen Paderborn.
Ab
Angriffshöhe Mittelfeld/Angriffszone und z.B. einem Robben-Antritt Richtung
Box bewegen sich sofort Götze (u.a. linkes Halbfeld), Müller und Lewandowski
in die Box.
Früher war es eben nur der reine Stoßstürmer.
Taktische
Offensiv-Idee
Beispiel: Alonso verlagert das Spiel auf Bernat/Alaba-Seite, worauf sich die
Kölner immer wieder nach rechts bewegen. Dadurch entsteht automatisch viel
Raum für die Robben-Seite. Stehen die Kölner bereit, wird der sofort die
Spielverlagerung auf links gestartet, enorm oft in diesem Spiel. Robben
bekommt fast immer Platz, um Meter um Meter Richtung Box zu gelangen.
Rafinha wie auch Lahm rücken dann bis 10-15 Meter vor die Box heran. Köln
lief aber auch nur 112 km, für ein hohes Pressingspiel, wie es der HSV und
Stuttgart tat ( beide 120 km ), war dies einfach zu wenig.
Rekorde
Alonso mit 204 Ballkontakten (bundesliga.de / Opta-Dienst 206 ), verteilte
intelligent die Bälle und steuerte eben die o.g. permanente
Spielverlagerung. Der Wert ist Ligarekord seit 1963.
50.Sieg für Pep Guardiola im 65.Pflichtspiel. Seine Aussage dazu lediglich:
"Wir werden jedes Spiel besser."
Stimmt. Beim FCB greifen trotz der Rotationsphase die Automatismen,
besonders in der Spieleröffnung, im taktischen Umschalt-/Stellungsspiel.
Auch die Offensive erspielt immer mehr Chancen, lediglich die Verwertung,
die aber nicht mit Automatismus in der Erarbeitung zutun hat, ist immer noch
nicht optimal.
Fazit
Auch gegen Köln wäre ein sehr hoher Sieg drin gewesen. Kölns Keeper rettete
mit Glanzparaden vor Müller oder Götze. Aber auch "verwurschteln" sich die
Bayern in der Box und kamen so nur zu halben Chancen, die dann entweder
übers oder am Tor vorbeigingen.
Nach der Niederlage von Dortmund auf Schalke liegen hier nun 7 Punkte
Differenz. Gerade der BVB galt aktuell als einziger harter Konkurrent für
den FCB. Trotz der Probleme in der IV und den ersten 4 Spielen, wo man mit
dem Pressing der Gegner nicht zurechtkam, stehen die Bayern dennoch dort, wo
sie sich am liebsten aufhalten und sich wohlfühlen...Platz 1.
Die Detailnoten der Analyse folgen wie immer 24 Stunden später