Matchanalyse - FCB - WOB 2:1 (1:0)
Die 52.Bundesligasaison hat begonnen, und schon wieder ein Sieg für die Bayern. Das 2:1 täuscht am Ende doch für letztiche Dominanz des Rekordmeister gegen den VfL Wolfsburg.
Taktische
Ausrichtung
Pep Guardiola hatte bekanntermaßen vor, die 3er-Kette seit dem Pokalfinale
gegen Dortmund durchzuziehen. Boateng fehlte zwar wegen der Rot-Sperre
(Stuttgart/34.Spieltag), und es spielten Dante sowie...Holger Badstuber,
endlich wieder da.
Grafisch sah die 3er-Kette bei der Spieleröffnung so aus:
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Bernat ging zurück mit in die 3er, wenn Wolfsburg z.B. aussen angriff, Lahm wurde dann kurzzeitig zum pressenden RV. Bernat presste phasenweise als LOM kurz an bei der Spieleröffnung von Wolfsburg und
WENN-DANN-SCHEMA
Bei Angriff/Spielaufbau über die linke Seite z.B. mit Götze im linken
Halbfeld zieht Bernat stark über die Mittellinie, Badstuber zieht
gleichzeitig sofort als Linksverteidiger Dante mit in den linken defensiven
Bereich, wobei im Kollektiv sich um ein paar Meter gesamt nach links
verschoben wird. Somit ist die Kompaktheit bei einem eventuellen Ballverlust
immer gegeben.
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Es wird
jeder Raum via kurze Positionsverschiebung in der Verteidigung genutzt, um
sicher den Ball zu behandeln. Wolfsburg steht zwar hoch, aber läuft nicht
an. Badstuber (8 von 8 Kopfballduellen gewonnen) und immer mit gleichen
Aktionen lange Bälle abwehrend. Wieder da: Seine diagonalen langen Pässe,
bierdeckelgenau.
Interessant zu sehen: Gaudino, kippt je nach Situation ab in die 3er-Kette
(abkippender 6er), um kurz für den zentralen aufrückenden IV Dante
(Erklärung siehe unten) abzusichern, auch im Pressing zeigte der 17jährige
seine Bereitschaft. Mit 12,93 km eine unglaubliche Laufleistung, immer
anspielbar. Allerdings auffällig: Ab der 60.Minute kaum noch Passanteil im
Spiel.
Was machten die offensiven Geister des FCB ? Klar auffällig, das gerade
Götze (siehe Actionmap) teilweise wie auch Robben schon in der letzten
Saison
Bälle anfordert bzw. viele Aktionen in der eigenen Hälfte. Müller und Robben
wechselten sich ab zwischen zentraler und rechter Position.
Guardiolas Taktik ist die, keine langen Bälle auf Lewandowski, sondern
entweder via Badstubers Diagonale auf die Aussen oder den Ball soweit
mitnehmen Richtung Wolfsburger 16er wie möglich.
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Offensives Pressing
Gerade nach dem 2:1 und immer mehr verstrichener Zeit erhöhten die Bayern
das offensive Pressing. Bei Ballbesitz der Wölfe wurde z.B. aussen sofort
die Spieleranzahl erhöht,
Bis zu 4 Spieler pressten im Raum gegen die 2-3
Wolfsburger. Dante wie man es kennt, rückte dann 15m aus seiner
Stammposition heraus, um die Zweikampfstärke zu erhöhren, wenn Wolfsburg
z.B. in der eigenen rechten Abwehrzone sich im Pressing der offensiven
Bayernspieler befand.
Lahm wurde in der 2.HZ einen Tick noch offensiver eingestellt, bedeutet, das
Guardiola nach der Spieleröffnung auf 2 reine klassische IVs (Dante,
Badstuber) und vorgezogene AVs (Lahm, Bernat) umstellte.
Ab der 70.Minute
die Bayern einen Gang zurück, überließen den Wölfen den Ball, wollten über
das erwähnte offensive Pressing dann mit Konter das 3:1 erzielen. Die Wölfe
erhöhten parallel ihre Angriffzahl, mit einigen Steilpässen in die Box, die
aber perfekt verteidigt wurden durch Tacklings und Blocks. Wolfsburg nach
dem dann nicht gegebenen 3:1 für Bayern noch energischer, die Bayern
zurückgedrängt auf ein
5-3-2
im abwartenden Kontermodus.
Gaudino in den letzten 10 Minuten offensiv aktiver inklusive Pressing,
wobei Rode in als 6er ablöste, der sofort auffällig ist in Zweikampf und
Motivation, zudem einen sauberen langen Pass in der 90. auf Robben schlägt,
der Niederlande frei vor Grün aber nur die Oberlatte traf. Wolfsburg konnte
am Ende mit dem 1:2 sogar noch gut leben, wäre nicht soviel Pech (Latte,
fragwürdige Anschlusstor, nicht gegebenes aber gültiges 3:1, einige klare
vergebene Chancen) auf die Münchener an diesem Abend herabgeregnet.
FAZIT
Im Gegensatz zu den verhärteten Debatten um einen Fehlstart zeigten die
Bayern eine insgesamt laufstarke (120 km) Partie, zwar unter 60% Ballbesitz,
aber mit knapp 55% Zweikampfwert mehr als solide. Mit 36 Attacks zwar knapp
unter den letzten Saisonschnitt (37), aber die Passquote (84,9%) gleich dem
Saisonschnitt (86%). Die WM-Teilnehmer Müller, Götze oder Robben zeigten
überhaupt keine Müdigkeit, ein Bernat fügte sich bislang recht gut auf linke
Seite als "Schienenspieler" ein.
Alaba harmonierte mit dem jungen Gaudino erstaunlich gut im zentralen
Mittelfeld, Lahm bewies sich sogar als rechter Innenverteidiger. Dante
(90% ZWK gew) Badstuber (95%) als absolut sichere letzte Bastion.
Die Detailnoten der Analyse folgen wie immer 24 Stunden später