Wird Bayern
Meister ? Das wurde nicht in Mainz entschieden. Interessant war was anderes:
Zwei Taktikfüchse, Guardiola gegen Tuchel. Fast hätte es auch funktioniert,
nach anstrengenden 80 Minuten der Mainzer nutzte der FC Bayern die letzten
10 Minuten für zwei souverän herausgespielte Tore. Dabei hat Tuchels
(Richtige Idee, richtige Taktiken) FSV alles richtig gemacht. Bayern hatte
ordentlich in der Defensive zu ackern.
Zum Match...
Kommen wir zunächst zum wichtigsten Bestandteil des FC Bayern. Kein van
Buyten, kein Dante, sondern wieder Javi Martinez (86% ZWK gew.) neben Jerome
Boateng (87,5%). Was die beiden IVs abräumten, egal ob per Kopf-oder
Bodenduell, war schon weltklasse. Immer auffällig und erfolgreich das
schnelle "Offensive" Rausrücken in der Defensive beim Mainzer Angriff von
Boateng, der plötzlich herausgeschossen kommt und den Angriff "eliminiert".
Mainz sofort und
kontiunierlich mit sehr starken und hohem Pressing gegen den ballführenden
Spieler sowie die potenzielle Anspielstationen. Ein vernünftiger Spielaufbau
daher nicht möglich.
(siehe unten)
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Bayern muss versuchen, das Spiel in die Breite schneller in die Breite zu
ziehen, nur müssen bereits 15-20 Meter in der eigenen Hälfte längere
Diagonalpässe nach aussen geschoben werden. Wo sind die öffenenden Pässe und
anschließendem Dreiecksspiel ? Kommen erst später, um dann wieder eine
typische strukturierte offensive Spielstruktur und dem Spielaufbau zu
gestalten.
Pressing & Konter
In den ersten 10 Minuten versuchte Mainz permanent, Steilpässe durch die
4er-Kette der Bayern zu schieben, die sich aus Boateng, Martinez, Alaba und
Schweinsteiger zusammensetzte. Lahm und Kroos waren sehr schnell bereits an
der Mittellinie positioniert. Das unglaublich hohe agressive
Angriffspressing der Mainzer oft in den Rücken der bayerischen
Anspielstationen, läßt Fehlpässe
oder
auch Ballannahmefehler entstehen, anschließend Konterchancen für Mainz. In
den ersten 15 Minuten stand des 7:3, was Angriffe anging, für Mainz, davon 5
Konterchancen.
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Kroos zieht öfters auf die offensive 8, Schweinsteiger bleibt auf der 6,
wechseln aber auch manchmal auf die gleiche Höhe, als kurzeilige Doppel-6,
was insgesamt ein beidseitiges Bild der Mittelfeld-Kompaktheit zeigt.
Nach ca. 25 Minuten ist der starke kräftezerrende Pressingphase der Mainzer
zunächst zuendet, auch der Ballbesitz-Anteil steigt beim FCB kontiunierlich.
Dennoch Mainz, gerade in der eigenen Hälfte und an der Box sehr kompakt sich
zusammenziehend und zweikampfwillig.
Die Lösung
für Bayern: Dreiecke aufbauen zwischen Zentrum und Aussen.
(siehe unten)
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Defensive Stärke
Martinez und gerade Boateng antizipierten sehr gut während der Angriffsphase
der Mainzer, verhinderten einige Flanken oder andere offensive Aktionen.
Insgesamt ließen die Bayern letztendlich nur 5 Chancen, davon gerade einmal
3 Großchancen für Mainz zu.
Und Bayern offensiv ?
Grundsätzlich Angriffseinleitungen über Robben und Ribery. Die restlichen
Spieler versuchen, den Ball entweder weiterzuleiten oder sich mit einem
Torschuss ggf. in Szene setzen zu können, ansonsten kaum Großchancen für den
FCB, wie schon gegen Leverkusen. Der Gegner kämpft mit all seiner
Kraftreserven ( Laufdistanz 120,2 km ).
Insgesamt fehlte ein kreativer zentraler Spieler wie Götze ( wird ab der 65.
für Müller eingewechselt) oder Thiago (angeschlagen).
Nicht immer
gut: Die Weitergabe des Balls nach Ballannahme. Oft wird die Lücke nicht
genutzt, und der Passweg ist "zu".
Taktikänderung
Tuchel setzt nach einer Stunde auf Sicherheit, den Fokus quasi auf die
"Null" gerichtet, bringt für Angreifer Choupo-Moteng den Abwehrhünen Niko
Bungert. Defensiv entwickelt sich ein festes 4-3-3, immer mit der Option,
schnell zu kontern, in der Hoffnung, das der FCB sich etwas "öffnet", um es
nicht bei einem 0:0 zu belassen.
Bayern wird dann auch von Minute zu Minute stärker, immer mehr mit dem
typischen Ballbesitz. Lahm in der 2.HZ verstärkt aus dem Halbfeld flankend,
ebenso signalisiert der später eingewechselnde Shaqiri, das auf rechts Mainz
ein defensives Problem haben. 10 Flanken über die Seite, auffällig viel,
weil aber Mainz zu kompakt stand Richtung linke Seite, es erfolgte ein
schneller Seitenwechsel, und es ergab für den FCB den notwendigen Raum, um
u.a. aus dem Halbfeld flanken zu können.
Das 1:0...es war fast schon vorprogrammiert. Lahm öfters mit erwähnten
räumlichen Möglichkeiten zum Flanken, sowie eben auch Shaqiri, der etwas
kurz ähnlich eines Robben nach innen gegen die Laufrichtung der Mainzer
Abwehr 2-3 Meter zieht, und dann versucht, lang scharf hereinzuflanken. Auch
das 2:0 leitete Shaqiri durch ein kurzes hereinziehen und scharfer langen
Flanke ein, welche durch einen Mainzer verlängert wurde auf Ribery, der
narrt Karius, der rauskommen musste, Götze zieht parallel nach und
entscheidet die Partie zum 2:0.
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