Platz 1 gegen 4.
ein Topspiel ? Fast schon unwichtig, wenn man sich die letzten Tage vor
dieser Begegnung anschaut und verfolgt hat. Uli Hoeneß war nicht da, dennoch
wirkte er über der Allianz Arena München, wie Geist, der in jedem Zuschauer
steckte. Dennoch musste der Sport im Vordergrund stehen, denn es musste
endlich Schluss sein. Ein Uli Hoeneß hätte dies genauso gewollt.
Zum Match...
Die beiden Spieleröffner...Schweinsteiger und Kroos "teilen" sich die "6"
und auch den Spielaufbau. Schweinsteiger beweglicher, Kroos sehr "zentral".
Leverkusen steht nach 5-6 Minuten tief in der eigenen Hälfte, sehr kompakt
auch.
Wobei wir auch bei den zahlreichen Angriffsversuchen (49) wären, die
aufgrund einer einseitigen und schwierigen Spieleröffnung aufgrund einer
eben sehr kompakten und konzentrierten Leverkusener Defensive gerade in der
ersten Halbzeit gezählt werden konnten. Sie antizipierten gut, ein Bein war
immer wieder im Passweg nach vorn zu finden.
Wie also einen Angriff einleiten ?
Die Angriffsstruktur relativ einfach, oft zusehen in dieser Rückrunde:
Spieleröffnung vom IV zum Aussenspieler, z.B. Robben oder Götze, der Ball
wird bis zur Boxhöhe "getragen", wird dann gegen die pressende Laufrichtung
des Gegners ins benachbarte Halbfeld "geschoben", von da aus entweder eine
Flanke oder ein fortgesetzte Passstruktur durch die Mitte, oder ein
diagonaler Seitenwechsel.
Also überwiegend Flankenversuche mit wenig Erfolg, kein schnelles direktes
Passspiel, auch kaum Steilpass-Ideen, und wenn, dann mit geringer Qualität,
kaum zu gebrauchen und verwertbar. Fast jede Minute ein
Angriffsversuch des FCB, insgesamt am Ende 49, drittbester Saisonwert. Der
Ballbesitz lag phasenweise zwischen 70% und 80% (insgesamt
999
Balkontakte,
Saisonrekord) , aber die erste Großchance bringt nach einer Flanke aus dem
Halbfeld, dessen Variante gerade in der Rückrunde sehr erfolgreich ist, das
1:0 durch Mandzukic (17 Tore). Irritierend trotz so vieler Angriffe: Nur 2
Großchancen. Saison-Minuswert.
Es gab Gründe auch für die "Eliminierung": Angriffe samt Spieleröffnung
gestalten sich "langsam", was wiederum "defensiver Zeitvorteil" für
Leverkusen bedeutet. Oft ungenau, nicht präzise und überlegt teilweise
offensive Aktionen. Einziges Rezept, was man anwendet: Halbfeld-Wechsel und
Auseinanderziehen und Nutzung der Spielfeldbreite, wo ab und an mal etwas
Raum ist für eben erwähnte Flanken.
Raumprobleme ?
Wenn ein Gegner kompakt steht, sich gut verschiebt, kann man auch
versuchen, kleine Räume anzulaufen und das Spiel somit nach vorn zu bringen.
Oft wird
nicht zu einem frei sich anbietenden Mitspieler im Raum abgegeben,
sondern aus fast unmöglicher Erfolgsaussicht versucht abzuschließen.
Das wurde
sehr wenig beachtet.
Anstatt nach vorn wurden sehr viele Querpässe gespielt. Lag es an
überraschenden Selbstvertrauen oder Angst vor einem Ballverlust ?
(zum vergrößern
anklicken)
Das Passspiel spiegelte nicht dem wieder, was der FC Bayern zu leisten
vermag.
Das Gegentor
Leverkusen
in den letzten 5 Minuten nochmal die letzten Kraftreserven mobilisiert,
schafft mehr Flanken und Steilpässe als in der bisherhigen gesamten Partie,
schafft sogar noch den 2:1-Anschlusstreffer. Ob man Boateng und van Buyten
eine Schuld zuweisen kann, ist hier die Frage. Rafinha (1,71m) gegen
Torschütze Kießling ( 1,90m) das Kopfballduell dürfte schon fast als
"unfair" zu bezeichnen sein.
Fazit:
Es war nicht das beste Spiel der Bayern, es errinnerte etwas an das Spiel
gegen den VfB Stuttgart. Auch dort schaffte der Gegner nicht nur fast ein
"Wunder", sondern 90 Minuten den Angriffen des FCB entgegen zulaufen und
sich zu stellen. Besonders die Zweikämpfe wollten die Leverkusener, und sie
bekamen sie. Die Taktik von Trainer Sami Hypiää wäre vielleicht sogar am
Ende aufgegangen, wenn Son mit seiner Großchance treffen "MUSS".
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