Endlich konnte man
sich als Bayern-Fan wieder ärgern. Fehlpässe, keine Spieleröffnung, wenig
Angriffskultur. Aber dies hatte einen Grund, der eigentlich nicht neu ist.
Die Medien glauben, das dies nur Wolfsburg bisher an Leistung vollbringen
konnte. Nürnberg, Stuttgart, in der Hinrunde Hertha. Auch Braunschweig
konnte wie Hannover 96 eine Zeitlang ordentlich mithalten. Aber dies
bedeutet unglaublich viel Kraft...und dieses oft hier in den Matchanalysen
notwendige "Kryptonit" muss 90 Minuten halten. Vielleicht war dieses "nergische"
Pressing am Ende doch ein Reizfaktor für den FCB...
Zum Match...
Wolfsburg zu Beginn an mit sehr hohem Angriffspressing, die ersten 10
Minuten Bayern mit Rückpasszwang, was aber normal ist, wenn man derart in
der Spieleröffnung gestört wird. Man probiert z.B. den flachen öffnenden
Pass ins Mittelfeld (z.B. Dante), aber es ist eben des Gegners Aufgabe, den
angespielten Spieler sofort zu stören, gehört eben zum Fussball dazu. Minute
für Minute wird Bayern verschiebt sich mit den Spielfluss mehr und mehr über
die hohe Pressingzone von Wolfsburg, die Angriffe des FCB erhöhen sich.
Wolfsburger Pressing (siehe unten)
(zum vergrößern
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Wolfsburg löst in der Defensive den Druck durch pressende Bayernspieler
(allerdings nicht so stark wie WOB) durch technische ballfertige Abläufe,
bekommen dadurch selbst immer mehr Selbstvertrauen im Passspiel. Dies kann
man als "Ballsicherheit durch Lösung des Defensiven Druck" bezeichnen.
Bayern vereinzelt in dieser Zeit mit langen Bällen als Gegenwirkung
gegen zunächst nicht so hoch positioniertes Wolfsburg.
Ballsicherheit durch Druck
Durch die Rückpässe zu Neuer kann man den Ball per Dreiecksspiel von
Minute für Minute immer sicherer und routinierter laufen lassen. Durch das
Defensives Verschieben (inkl. Entstehung der Deckungsschatten) in
Verbindung mit dem Umschaltspiel insgesamt nach der Pressingphase von
Wolfsburg wieder stabil.
Wechsel gegen Pressing
Wolfsburg will den Überraschungsmoment zu Beginn der 2.HZ nutzen,
probiert sofort, offensiv Druck zu machen. Sie haben mehr Attacks
(Angriffsversuche), mehr offensive Aktionen und Torchancen. Guardiola
entgegnet dem dann einer taktischen Auswechselung. Er nimmt Kroos raus, der
wenig Kreativität nach vorn probiert (wie schon oft bemängelt), und Thiago
wird auf seine Position (Kroos) gesetzt, der bekanntermaßen eine kreative
Breite zwischen der 6 und offensiven 8 hinterläßt. Sofort ist eine
technische Präsenz vorhanden inkl. übersichtlicher Ballverteilung. Zudem
leitet "TA6" die Tore von Müller (2:1) und Mandzukic ( 6:1) ein.
REAL90 mit Thiago und Mandzukic (siehe unten)
(zum vergrößern
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Wolfsburger Zerfall
In 17 Minuten 5 Gegentore !!! Wolfsburg machte vielleicht den Fehler, das
man sich permanent dem Pressing zugewendet hat, automatisch sich nicht
hinten reinpositionierte und man sich mit ihrer Verteidigungslinie bereits
kurz vor der Mittellinie sich bewegten. Parallel zum bis dato unglaublichen
Kraftaufwand musste die Konzentration eher höher geschraubt werden müssen,
weil Guardiola mit Thiago (siehe Erklärung oben) und Mandzukic zusammen mit
Müller (der aber mehr aus der Tiefe kam, als hängende Spitze zu sehen) quasi
einen "Doppelsturm" aufbot und somit einen völlig anderen Druck gegenüber
Wolfsburg stellte.
Das Gegentor
Die
Einleitung des Gegentores hätte man doppelt verhindern können. Was Ribery
begann, vollendete Lahm nicht. Wie man auf Grafik 1 sieht, muss Lahm
energischer de Bruyne agressiv und schneller "entgehenpressen", um die
Flanke zu verhindern.
Beim Eintreffen der Flanke (siehe unten) steht Dante 1-1,5m zu weit aus dem
Deckungsraum für Naldo, seinem direkten Gegenpart. Alaba hat seinen
Gegenpart, muss aber dann Naldo kurz versuchen, zu begegnen, kann aber den
Gegentreffer nicht mehr verhindern.
Fazit:
Um den FC Bayern, gerade aktuell und auch künftig, einen Punkt abzuluchsen,
ist von Konzentration, Kraft und Cleverness alles notwendig, das über 90
Minuten. Ein aktuell unglaublich schwieriges Unterfangen.
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