Dieses 1:5 aus
Schalker Sicht, es war noch eher "angenehm" zu bewerten. Denn ihr Keeper
Fährmann rettete ein durchaus mögliches zweistelliges Ergebnis. Gerade die
ersten Halbzeit wurde nicht nur von Bayern klar dominiert, sondern effektiv
ausgenutzt durch unglaublich hohes konzentriertes und schnelles Passspiel
mit sehr viel Logik und Übersicht, gepaart mit Ruhe und Geduld. Monströs.
Zum Match...
Taktisch rausgefallen: Keine langen Bälle von der IV Richtung Schalke Box,
sondern lediglich diagonale Bälle und Seitenwechsel, um aber dann schnell
über 2-3 Stationen über die Halbfelder (Robben-Seite) in die Schalker Box zu
gelangen.
Schnelle Überbrückung des engen Schalker Mittelfeldes: In einer Szene kann
man beobachten,
wie Rafinha in der
Spieleröffnung den Ball zu Götze schiebt, und Robben bereits los sprintet,
obwohl der Ball noch ein paar Meter zu Götze benötigt. Dadurch entsteht
sofort der freie Raum, in den Götze dann steil auf Robben passen kann.
...und Schalke
?
Schalker Pressingverhalten gleich NULL, wie Fahnenstangen im Training...also
völlig ungefährlich, kaum Bewegung, was auch der km-Wert beweist...nur 106,5
km. Zum Vergleich: Der VfB Stuttgart ist als defensiver kämpfender
pressender Gegner 123 km gelaufen.
Grundsätzlich
gilt: Der nicht in Ballbesitzende Klub muss mehr laufen,
aber selbst Bayern brauchte nicht mal viel zu laufen, dennoch mit 108,9 km
besser als S04.
Interessant aufgrund der "Passivität" der Schalker: In der ersten HZ gab es
seitens der Bayern nicht ein einzigen Rückpass zu Neuer, in der 2.HZ auch
nur ganze 5. Der Saisonschnitt liegt sonst bei 15-20 Rückpässen teilweise
sogar 30 erreicht worden.
Thiago als Ribery-Backup ?
Mit Thiago auf links probiert Guardiola einen ähnlich technischen versierten
Spieler wie Ribery auf. Die Variante macht
dementsprechend
Sinn aufgrund der gleichen Eigenschaften.
Interessant die individuelle Positionsverschiebung: Thiago geht auf die "6"
für ne halbe Minute, Schweinsteiger (auch öfters offensiv zu sehen) sichert
den Raum zwischen dem aufgerückten Alaba und Dante ab, dann bewegt sich
Thiago dann wieder Richtung linkes Mittelfeld und Schweinsteiger rückt
wieder auf die "6".
Breite Spielfeldnutzung
Komplette
Spielfeldbreite wird genutzt,dabei ständiges Bewegen und Anbieten der
Bayern-Spieler. Robben und Alaba, oder wahlweise Thiago, verbeitern durch
das Positionieren bis zum Spielfeldrand das Spielfeld und
verlängern so den
"Umschaltweg" der Schalker. So entsteht mehr Raum, der durch die "Wegezeit"
der Schalker entsteht.
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Ständig wird ein oder zwei Schalker
rausgezogen,
und Räume
werden regelmäßig frei, z.B oft eben für Ajren Robben (auch mal auf Höhe der
"6" als Anspielstation bei der Spieleröffnung), der in diesem Spiel
permanent Platz hatte für seinen Antritt auf rechts.
Wie schon
beschrieben: Grundsätzlich wird die komplette Spielbreite dafür genutzt,
um noch
schneller den freien Raum zu bekommen, da Schalke sofort wechseln muss, aber
mehr Meter dicht machen muss.
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Übergeben, Übernehmen, Absichern, Anbieten
Das teamorientierte Absichern funktioniert beim FC Bayern wie bei keinem
anderen Klub. Daher ist auch die permanente Verschiebung ALLER Spieler (bis
auf Neuer) möglich durch tägliche trainierte Abstimmung.
Beispiel: Ball kommt zurück zu Rafinha, der sich auf der Höhe der IVs
befindet, Martinez zieht in den
freien Raum als Anspielstation hinter 2 Schalkern, umso ggf. von Rafinha den
Ball zu bekommen, um dann sofort das Spiel nach vorn wieder anzukurbeln.
Perfekt & routiniert und trainiert.
Ob es Mandzukic auf rechts zu sehen ist, weil Robben zentral steht, oder
Kroos wie auch Thiago mal kurz zwischen Dante und Martinez sich stellt,
alles hat Hand und Fuss unter Guardiola.
Genauso wichtig ist das permanente "Anbieten" in den entstandenden "Räumen",
die regelmäßig "entdeckt" werden sollen vom jeweiligen in der Nähe
positionierten Spieler. Wie hier ein Beispiel von Arjen Robben, wie er den
"Raum" entdeckt, und 15m sprintet, nur um den Ball weiterzuleiten und
prallen zu lassen.
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...und Schalke ?
Schalke nach dem Seitenwechsel etwas mehr in Bewegung, ein Tick mehr
Agressivität und etwas mehr Pressing. Trainer Keller stellte um von 4-3-2-1
in ein 4-4-2, stellte Draxler weiter nach vorn neben Huntelaar, um den
Münchener Spielaufbau etwas mehr stören zu können. Auch offensiv wird mehr
probiert. Defensiv steht man ein paar Meter höher, um mehr Mittelfeldpräsenz
zu haben. Bayern dann auch etwas mehr wieder mit längeren Pässen, um die
etwas höher stehende Verteidigung des S04 zu überbrücken.
Fazit:
Drehen wir doch mal die Positive Scheibe und stellen fest, das der FC Bayern
in der zweiten HZ die Chancen (u.a. von Mandzukic) nicht reinbekam, weil
Fährmann glänzte. So ging diese HZ nur 1:1 aus und der S04 kann sich sogar
darauf was einbilden.
Insgesamt war dies ein monströses Auftreten des FC Bayern. Nahezu nah an den
"perfekten Fussball", den es ja nicht geben soll, aber er in München
deutlich zu spüren ist. Diese Harmonie und Kollektivität ist derzeit
"einzigartig" im Fussball.
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