"Ich muss mein
Konzept ändern", so hieß es nach dem Spiel von Pep Guardiola. Was wird das
taktisch bedeuten ? Es gibt eine These von unserer Seite, das vielleicht
etwas übertrieben wird mit den ständigen taktischen Positionswechseln, die
in Kombination mit dem hochwertigen Pressing der Gegner zu Problemen für die
Spieler führt, z.B. Passsicherheit, Ballkontaktzeit und dadurch falsche
Abspiele und manchmal notwendige Risikopässe.
Positionswechsel totaaal
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Dante
mal als Linker offensiver Aussen, Schweinsteiger als Linksverteidiger, Götze
als Anspielstation auf der 6er-Position, Mandzukic (Grafik) größtenteils als
Aussen rechts und links, kaum Aktionen in oder an der Box, Boateng auf
Lucios Spuren, mit Dribblings bis 15 Meter vor die 1899er-Box. Verwirrend
war das für Hoffenheim allerdings nicht, im Gegenteil, sie beriefen sich wie
viele andere schwächere Gegner vorher auf das Prinzip "Press & Go".
Martinez wieder als Abräumer
Javi Martinez stand 90 Minuten lang als Chef-6er in seiner Zone, räumte
quasi wieder alles ab, Boden und Luftduelle (72,4%). Passquote (83%) zwar
noch nicht optimal, aber durch viele schnelle Positionswechsel immer neue
Anspielpartner, die sich oft zu schnell oder auch falsch bewegten. Es war
wie in alten Zeiten, Bastian Schweinsteiger kreiste um den Planeten
Martinez.
Hoffenheims Kontertaktik
Im Grunde bräuchte man keine Spielanalyse des Gegners anfertigen, da sie
höchstwahrscheinlich nicht mit der Taktik antreten, wie sonst gewohnt. Auch
1899 wartete ab, begann mit dem agressiven Pressing ein paar Meter in der
eigenen Hälfte. In der ersten HZ wie sooft der Versuch, lange Bälle zu
schlagen, oder auch eine lang nicht mehr ausprobierte Variante, offensive
Innenverteidiger. Besonders Boateng wagte sich oft mit Ball 15-20 Meter in
die 1899er Hälfte, um Steilpassversuche zu bekommen. Martinez sicherte dann
mit Dante und teilweise Lahm und Schweinsteiger defensiv ab. Dennoch bekamen
die Hoffenheimer immer wieder Konterchancen, immer den Steilpassversuch, 5
z.B. in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit, wo sie regelrecht
offensiven Druck auf den FCB ausrichteten.
Bilanz der letzten 5 Matches und Konter des Gegners:
Wolfsburg 5
Leverkusen 19
Mainz 8
Hertha 17
Hoffenheim 15
Gegentore: 3
Defensives Risiko
Durch die vielen Positionswechsel und rotierenden Laufwege hat sich ggf.
auch die Passquote verschlechtert.
Während der Partie lag man gar bei nur 78,5%,
insgesamt 6 gefährliche Fehlpässe, die Konter einleiteten für 1899. Recht
hohe negative Werte. Das defensive Umschaltspiel war etwas verbessert, die
Aussenverteidiger wie Lahm standen defensiver als zuvor Rafinha.
Schweinsteiger als reiner LV oft zu sehen. Dennoch waren Lücken vorhanden,
wo lediglich das knappe Abseits eine klare 1gg1-Situation mit Manuel Neuer
verhinderte.
Offensiv zu langsam
Guardiola äußerte sich zum aktuellen Konzept (offensiv und defensiv),
welches er verbessern ggf. ändern will. Zu dem will er schneller nach vorn
spielen. Auch gegen 1899 war dies trotz 12 Großchancen ein großes Problem.
Manchmal wird
einfach unklug
nach vorn gespielt, manchmal wird nicht schnell geschaut, wohin sich der
nächstbeste Mitspieler bewegt und ein vielleicht entscheidender Pass wird
somit nicht gespielt, aufgrund ständig neuer auftauchender Mitspieler auf
unterschiedlichen Positionen oder vielleicht nicht flach, sondern dann
hoch den Pass abgeben.
Fazit:
Erneut war die Chancenverwertung mangelhaft, ein Feldtor aus 12 Großchancen,
zu wenig. Gegen Hertha 17, gegen Hoffenheim 15 Konter zugelassen, wobei
Abseits und nicht clever handelnde Hoffenheimer Torschüsse bzw. Chancen
verhindern konnte. Mit den vielen Ballverlusten und zusammenhängenden Konter
muss Guardiola sich ebenfalls beschäftigen, denn 32x in den letzten 180
Minuten lud man den Gegner ein, binnen 3-4 Pässen zu einer Chancen/Tor zu
gelangen. Heftig.
NEU: Script Table Tactic Board STTB)
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